Belastungen durch stark frequentierte Straßen und dürftige Straßenzustände beschäftigen uns nicht erst heute. Bereits vor Jahrhunderten, in der Blüte des Transits über den Reschenpass, war der Zustand von Straßen essentiell und so wurde die Reschenstraße anlässlich einer Inspektion durch den Innsbrucker Hofbaumeister Jörg Kölderer im Jahre 1524 als „der böse Weg“ bezeichnet. Quasi als Nachfolgerin der antiken Via Claudia Augusta besteht diese Straße mit einigen Abänderungen bis heute. Parallel dazu existieren seit dem 19. Jahrhundert Bahnprojekte, die nie realisiert wurden, aber unter der gegenwärtigen Klimakrise wieder im Gespräch sind. Historische Pläne der Finstermünzbahn (1891) und der Vinschgaubahn werden erstmals in Altfinstermünz gezeigt. Pläne von der Reschenscheideckbahn (1918) ergänzen die Fotos vom Bahnbau und die Modelle von der „Vinschgerbahn”. Die Inszenierung eines Saumtieres und einer Litfaßsäule mit landesfürstlichen Straßen- und Zollverordnungen vermitteln den Besucher*innen einen Blick zurück. Die Verbreitung von Epidemien entlang der Verkehrsader wird ebenfalls thematisiert.
Im Jahr 2022 wird die Wanderausstellung “Der böse Weg“ Halt in den Museen Ballhaus, Imst und Vinschger Oberland, Graun i.V. sowie im Schloss Sigmundsried, Ried i. O. machen.